Meine sehr verehrten Damen und Herren,
was hat sich im letzten Jahr hier oben auf unserem Schloßberg arbeitstechnisch denn so getan?
Für die Arbeitsgruppe begann die Arbeit schon Anfang Januar 2013. Das ist für die immer wieder anstehenden Entbuschungs- und Holzarbeiten die beste Zeit, los zu legen. Zuerst wurden einige kranke Bäume, die der städtische Förster aus Sicherheitsgründen fällen hat lassen, klein gemacht und das Schwachholz dabei verbrannt. Das geschah auf der ehemaligen Ponykoppel, auf der wir auch das im Laufe des Jahres angefallene Holz lagern. Anschließend wurden bis Anfang April an den kommenden Samstagen noch Bäume und Gestrüpp am Kriegerdenkmal, rechts und links von der Zugbrücke, unterhalb des Tempelchens und von der schönen Aussicht bzw. Wächtersruh´ bis zur Altershäuser Aussicht entfernt. Das anfallende Gestrüpp verbrannten wir vor Ort. Brauchbares Stammholz wurde wie schon erwähnt gelagert, um es im Laufe der Zeit zu spalten und dann später zu Brennholz zu verarbeiten. Bei der extremen Steillage, besonders an der Südseite des Schloßbergs, ist das immer wieder eine Buckelarbeit, die ganz schön auf die Knochen geht.
Anfang April, nach dem langen und trüben Winter, konnte die Maurertruppe wieder die Hauptbaustelle, an der Nordmauer, einrichten. Nachdem wir im letzten Jahr die Erneuerungsarbeiten mit dem Aufbau der Brüstungsmauer beenden konnten, galt und gilt es, die zahlreichen schlechten Sandsteine auf der gesamten Mauerlänge nach und nach auszubessern. Dazu wurden die abbröckelnden und maroden Steine mit einem Elektrohammer oder mit Spitzmeisel und Fäustel entfernt, neue Stein aus dem Sandsteinvorrat an der Brücke ausgesucht und zurecht gespitzt und dann mit Trassmörtel eingebaut. Gleichzeitig wurden die alten Mörtelfugen entfernt und dann neu verfugt. Daß diese Arbeit sehr zeitaufwendig ist, könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Mit dieser Arbeit befasste sich die Arbeitsgruppe, mit kurzen Unterbrechungen, das ganze Jahr bis Anfang November. Parallel zu den Arbeiten an der Nordmauer
wurde die Schräge zwischen Brücke und Seckendorffturm verlängert.
Wie an der letzten Jahreshauptversammlung schon berichtet, haben wir die Fundamente und die ersten Sandsteinlagen schon 2012 angelegt. So konnte in diesem Jahr, immer wenn wir ein paar Männer mehr waren, eine Steinlage nach der anderen aufgelegt werden. Nachdem wir immer höher kamen musste auch noch ein kleines Gerüst aufgebaut werden, um auf ca. 4 Metern Höhe mit einer Betonkrone den Abschluß zu bilden.
Die Arbeiten waren notwendig geworden, um das marode Mauerwerk der Ringmauer zu stabilisieren.
Eine weitere Baustelle 2013 war wieder einmal die Südseite des Wächterturms, welche wir erst vor ein paar Jahren komplett erneuern mussten. Nachdem keine der Firmen, die mit der damaligen Sanierung betraut aren, nachweislich für die Schäden verantwortlich gemacht werden konnte und ein Rechtsstreit dem Verein zusätzliches Geld gekostet hätte, ohne zu wissen wie dieser dann ausgegangen wäre, hat sich die Vorstandschaft für einen Ausbau der damals empfohlenen Lehmsteine und einem Neueinbau von gebrannten Ziegelsteinen entschlossen.
Bevor die Baufirmen (Maurer-, Verputzer- und Malerarbeiten) loslegen konnten,
musste die Arbeitsgruppe alle verputzten Lehmfelder aus der Südseite des Wächterturms brechen und entsorgen. Die besonders staubige und nicht ganz ungefährliche Arbeit wurde an zwei Samstagen und einem Freitagnachmittag durchgeführt. Bei den Abbrucharbeiten zeigte sich, dass der sehr starke Putz, ca. 5 cm Dicke, kaum an den Lehmsteinen haftete und in großen Platten abgebrochen werden konnte. Der Verputz und die dann mit Hammer und Meißel gelösten schweren Lehmsteine wurden in einer Abfallmulde zu Füßen des Wächterturms geworfen um alles zusammen zu entsorgen. Bei den schweren Arbeiten ging eine Bodendiele des Wächterturms durch ein nach innen fallendes Lehmgefach zu Bruch, so dass auch diese erneuert werden musste. Wenn unser
Walter Schneider nicht so sportlich und rechtzeitig zur Seite gesprungen wäre, hätte ihn die Platte fast getroffen. Gott sei Dank ist sonst nichts weiter passiert! Sämtliche Außenarbeiten an der Südwand des Wächterturms waren bis zur Rosen- und Gartenmesse Mitte Juni fertig, so konnte das Gerüst endlich wieder abgebaut werden. Nach der Rosenmesse wurde dann die Fachwerkwand im Inneren der Wächterstube neu verputzt und nach dem Trocknen gestrichen. Seit Ende Juli strahlt der Wächterturm komplett wieder im neuen Glanze. Ich hoffe, dass wir jetzt einige Jahrzehnte unsere Ruhe mit dem Wächterturm haben und die Fachwerkfassade recht lange hält.
Zu den Arbeiten im letzten wie in den Jahren davor gehören die Einsätze an den Festen und Veranstaltungen auf der Burgruine. Die Vorstandschaft und noch einige weitere fleißige Helferinnen und Helfer legten sich wieder mächtig ins Zeug, damit sich unsere Gäste, Mitglieder und Freunde auf dem Schloßberg wohl fühlten. Ob am Zapfhahn oder hinter dem Bratwurstgrill, an den Kassen oder bei den Vorbereitungen zu den Events, es wurde fleißig hantiert und gearbeitet, damit jeder Gast zufrieden gestellt werden konnte und um einiges an Geld für unsere Vereinskasse zu erwirtschaften. Bei allen die immer wieder mit anpacken, ihre Freizeit opfern und helfen, möchte ich mich herzlich im Namen der gesamten Vorstandschaft bedanken. Auch in diesem Jahr sind wir auf eure weitere Mithilfe angewiesen und hoffen, ihr seid zur Stelle, wenn wir
euch brauchen.
Aus Vereinssicht haben die Veranstaltungen mit der 1. Maiwanderung und abschließendem Grillen sowie mit Kaffee und Kuchen im Wallgraben unterhalb des Wächterturms angefangen.
Weiter ging es mit dem Pfingstfrühschoppen, der bei zufriedenstellender Beteiligung der Königsberger und Auswärtigen bei schlechtem Wetter (kalt und regnerisch) im Burghof, Ritterkeller und in der Wächterstube stattfand.
Ein besonderes Festwochenende ist die Rosen- und Gartenmesse.
Das geplante Sommerfest Ende Juni im Wallgraben musste wegen schlechten Wetters abgesagt werden.
Die Coburgwanderung fand wie immer am letzten Samstag im September statt. Hierüber wird Erich Schulz oder Udo Grieser berichten.
Am 07. Dezember fand die Nikolausfeier der Schloßberggemeinde in der Schloßberggaststätte statt.
Der Weihnachtsmarkt der Königsberger Vereine auf dem Marktplatz am darauffolgenden Sonntag bildete den Abschuss des Vereinsjahres.
Die Fachoberschule aus Coburg war letztes Jahr nicht zu einem Arbeitseinsatz auf der Burgruine. Hier gab es einen Wechsel in der Lehrerschaft und keiner zeigte sich verantwortlich, die Einsätze in Königsberg in den Lehrplan mit aufzunehmen. In diesem Jahr wollen sie wieder kommen.
Der Reinigungstrupp, unsere „Besenweiber“, sorgte wieder unermüdlich
für Sauberkeit und Ordnung im gesamten Schloßbergareal, vom Steiggäckerle bis in den Burghof, den Türmen wie dem Brunnenhäusle.
Viele Stunden verbrachten sie mit Unkraut zupfen, Laub zusammenrechen und Unrat auflesen und sorgten damit für einen aufgeräumten und sauberen Eindruck im Wallgraben und den Bereichen, welche von uns gepflegt werden.
Ich bin der Auffassung, wir haben ein erfolgreiches Jahr 2013, in dem fleißige Hände wieder vieles zur Verbesserung und dem Erhalt der Schloßbergruine getan haben, hinter uns gebracht. Jeder von uns kann stolz darauf sein, was wir zusammen erreicht haben.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Firmen bedanken, die 2013 für den Verein Arbeiten übernommen haben. Das waren die Firma Krauser für das Ausmauern der Südseite des Wächterturms und der Überlassung des Gerüstes, welches teilweise noch an der Nordmauer steht, die Firma Berchthold für die Verputzer- und Anstreicharbeiten, die Firma Raum für den rechtzeitigen Abbau des Gerüstes vor der Rosenmesse, die Firma Koch für die Baggerarbeiten hinter der Gaststätte und im Wallgraben sowie für die Lieferung von Sand und Schotter.
Das sonst noch benötigte Baumaterial besorgten wir uns, wie in der Vergangenheit, bei der Firma Batzner in Haßfurt.
Unterstützung erhielt die Schloßberggemeinde ebenfalls von der Stadt Königsberg, die uns für schwere Arbeiten den Radlader überlässt oder einen Transporter, um unsere Verkaufsstände von A nach B befördern zu können. Dafür mein Dank an alle in der städtischen Verwaltung, die unseren Verein bei seiner Arbeit unterstützt haben, auch bei der Abwicklung von Anträgen, Genehmigungen und Planungen.
An Material wurden verbraucht:
23 Sack Portland-Zement
38 Sack Trass-Zement
26 Tonnen Sand
28 Tonnen Mineralbeton (Schotter)
ca. 10 m³ Sandsteine
Dazu kommt noch einiges an Kleinmaterial wie Werkzeug, Befestigung und Verschalungsmaterial, Schaufeln, Besen usw.
Unsere freiwilligen Helferinnen und Helfer leisteten im vergangenen Jahr insgesamt: 1.193 Arbeitsstunden.
In dieser Zahl sind die vielen Stunden für Arbeiten, die für das Vereinsleben sehr wichtig sind und im Hintergrund permanent ablaufen, nicht mit enthalten. Dazu zählen unter anderem die Schreibarbeiten, Botengänge, organisatorische Vorbereitungen, Strümpfe für den Weihnachtsmarkt stricken und sonstige Hilfeleistungen. Mein besonderer Dank geht an alle, die hierbei immer wieder mitziehen und so mit dazu beitragen, dass alles so reibungslos abläuft.
Mit der Arbeitsleistung aus den vorangegangenen Jahren erhöht sich die
Gesamtzahl der Arbeitsstunden an der Schloßbergruine von 1971 bis einschließlich Ende 2013 auf 70.306,5 Stunden.
Allen Mitgliedern, Spendern, Gönnern und Förderern unseres Vereins mit ihren Sach- und Geldzuwendungen gilt ein herzliches Vergelt´s Gott. Sie und die vielen freiwilligen Helfer tragen dazu bei, dass die Arbeiten hier oben weitergeführt werden können. Somit ist auch in der Zukunft sichergestellt, dass der Gesamteindruck unserer Schloßbergruine mit dem gesamten Umfeld ein besonderes Aushängeschild für die Stadt Königsberg darstellt. Besonders erwähnen möchte ich an dieser Stelle Frau Dagmar Kirchner, die seit dem Tode von Annemarie Kirchner die Brotzeiten mit Getränken an den Samstagen übernimmt. Die Metzgerei Stadler über nimmt übrigens schon seit Jahren die Brotzeit von unseren Reinigungstrupp den Besenweibern. Weitere treue Spender, die unsere Schloßberggemeinde in den letzten Jahren mit Geldspenden unterstützten sind die Fränkischen Rohrwerke, Frank Slawik, Holger Mett, Karl Heinrich Wohlleben und Erich und Erika Stubenrauch.