Meine sehr verehrten Damen und Herren,
auch im letzten Jahr war die Nordmauer zwischen Amts- und Werkzeugturm der prägende Arbeitsbereich der Maurertruppe. Ich kann heute mit Stolz berichten, dass wir die gröbsten Arbeiten erledigt haben und die Nordmauer bis hinauf zur Brüstung wieder hergestellt ist. Das heißt aber nicht, dass wir ganz fertig sind. In diesem Jahr werden wir noch einige Ausbesserungsarbeiten beim Abbau des Gerüsts durchführen müssen. Ich hoffe, dass wir dabei nicht wieder auf größere Schäden stoßen werden.
Ebenfalls wollen wir eine neue Holzlege aufbauen und kleinere Verschönerungsarbeiten durchführen. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Arbeiten heuer alle bewältigen können und ich im nächsten Jahr berichten kann, dass die Arbeiten am Bauabschnitt 26 abgeschlossen sind.
Das ist aber nicht die einzige Baustelle, die wir 2013 hier oben auf unserem Schloßberg haben, darauf werde ich im Ausblick auf dieses Jahr eingehen. Neben der „Großbaustelle Nordmauer“ wurde wieder einiges zur Verschönerung der Burganlage getan. Dazu gehören meines Erachtens die jährlich anfallenden Entbuschungsarbeiten.
2012 wurden diese hauptsächlich unterhalb des Tempelchens über der Altershäuser Aussicht bis auf Höhe des Pulverturms durchgeführt. Mit diesen schweißtreibenden Arbeiten war die Arbeitsgruppe von Ende Januar bis Mitte März beschäftigt.
Nachdem die Witterung mitspielte, konnte am 24. März die
Baustelle an der Nordmauer wieder hergerichtet werden und mit den Mauerarbeiten begonnen werden. Von da an wurde an jedem Samstag, an dem das Wetter mitspielte und der kein Feiertag war oder Veranstaltungen auf der Burgruine stattfanden, an der inneren Wallgrabenmauer, die eine Dicke von fast 3 Metern hat, Steinlage um Steinlage nach oben neu aufgebaut. Die bei den Abbrucharbeiten ans Tageslicht gekommene Kasematte wurde dabei verschalt und an den Rändern erneuert, so dass sie jetzt in ihrer ehemaligen Größe vom Wallgraben aus eingesehen werden kann. Auch die Mauerversteifungen in Form von Auskragungen an der Außenseite der Nordmauer wurden von der Mauergruppe wieder hergestellt. Als wir mit der Mauer dann auf der Höhe des Burghofes angekommen waren, machten wir mit der Brüstung weiter. Da es nicht mehr notwendig war den Druck des Erdreiches abzufangen, konnten wir
die Mauer auf eine durchschnittliche Stärke von 80 cm verringern, allerdings musste dann beidseitig auf Sicht gemauert werden. Ebenfalls galt es den Amtsturm mit einzubinden, damit nicht wieder ein Abriss an der Mauer entstehen kann. Dazu wurde die vorhandene Betondecke durch die Firma Koch mit einem sauberen Trennschnitt begradigt. Auf den freigelegten Mauerresten der Wallgrabenmauer wurde eine neue Mauer vorgeblendet, so dass dann eine neue mit Eisenmatten verstärkte Betonabdeckung angebracht werden konnte, welche den gesamten Amtsturm abdeckt, und damit stabilisiert. Bei den durchgeführten Arbeiten sorgten wir für ausreichend Drainage und Abflussmöglichkeit für das Oberflächenwasser. Die Entwässerung erfolgt auf mehreren Ebenen im Erdreich, welche an ein 125er HT Rohr anschlossen wurde. Das Wasser kann jetzt ungehindert in den Wallgraben ablaufen. Die Brüstungsmauer erhielt als Abschluss eine Betonkrone, um die Mauersteine vor
eindringendem Wasser zu schützen. Gegen Ende des letzten Jahres wurde, nachdem wir für die Decke des Amtsturms sowieso Fertigbeton bestellt hatten, gleich noch ein Fundament für eine Ausbesserung zwischen der Schräge an der Ostmauer unterhalb der Gaststätte und dem Seckendorffturm mit gegossen.
Unser Ewald stellte meistens alleine, einmal mit Unterstützung durch einige Helfer aus dem Freien Burgvolk zu Königsberg, die Mauer am Tempelchen zum Wallgraben hin fertig.
Auch baute er eine neue Brüstung für Wächters Ruh´.
Weiter mussten die Sturmschäden, welche beim Sturm am Tag des Sommerfestes entstanden, aufgeräumt und beseitigt werden. Der Sturm riß das Dach des Tempelchens komplett herunter und auf dem Schloßberg und im Steiggäckerle warf er einige Bäume um und brach Äste ab.
Gegen Ende 2012 wurde dann noch die vorhandene Holzlege ausgeräumt und abgebaut, die dazugehörigen Holzbalken, Bretter und das Brennholz auf dem Seckendorffturm zwischengelagert.
Jetzt kann die Firma Koch nach unseren Vorstellungen den Boden hinter der Gaststätte abtragen und die Fläche neu gestalten. Auf der so entstehenden neuen Fläche wollen wir dann eine neue Holzlege für unser Brennholz und einige Arbeitsgeräte aufbauen.
Zwischen den Einsätzen an der „Großbaustelle“ Nordmauer und den ständigen Instandhaltungsarbeiten an der Burgruine fanden dieses Jahr wieder einige Veranstaltungen auf der Burgruine statt. Viele fleißige Helferinnen und Helfer, darunter besonders die „Altgedienten“, legten sich wieder mächtig ins Zeug, damit die Gäste auf dem Schloßberg mit Essen und Trinken ausreichend versorgt werden konnten. Am Zapfhahn und hinter dem Bratwurstgrill, an den Kassen oder beim Vorbereiten wurde fleißig hantiert und geschuftet, um einige Euros für unsere Arbeiten an der Burgruine zu erwirtschaften. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei allen die mit angepackt haben, recht herzlich im Namen der Vorstandschaft bedanken, verbunden mit der Hoffnung, auch weiterhin für
den Verein da zu sein.
Aus Vereinssicht haben die Veranstaltungen auf dem Schloßberg mit der 1. Maiwanderung mit abschließendem Grillen, Kaffee und Kuchen im Wallgraben unterhalb des Wächterturms angefangen. Dies ist hauptsächlich für unsere Vereinsmitglieder gedacht. Wanderführer war das Gemeinderatsmitglied Udo Grieser, der eine schöne, nicht zu anstrengende Route auswählte. Der Pfingstfrühschoppen konnte bei sehr schönem Wetter und großer Beteiligung vieler Königsberger, auch vieler junger, am 28. Mai abgehalten werden. Die Rosenmesse, die sehr großen Anklang bei den auswärtigen Besuchern fand, folgte Ende Juni. Am Sonnwendfeuer im Wallgraben hatten wir wieder Pech mit dem Wetter. Es waren viele Besucher, hauptsächlich Königsberger, auf den Schloßberg gekommen. Durch den schon erwähnten Sturm gegen 22.00 Uhr
fand die Veranstaltung ein schnelles Ende, so dass nicht alles verkauft werden konnte und einige Sachen übrig waren, was sich dann auch bei den Einnahmen bemerkbar machte. Abschluss der Vereinsveranstaltungen war, wie in den letzten Jahren, der Königsberger Weihnachtsmarkt.
Zum 30ten Jubiläum des Marktes fand er diesmal an zwei Tagen statt. Das Bayerische Fernsehen und der Bayerische Rundfunk sendeten live vom Königsberger Weihnachtsmarkt am Freitag und Sonntag, was für Königsberg sicherlich eine große Werbung darstellte. Wegen des starken Schneefalls am Sonntag waren der Umsatz und das Ergebnis aber nicht höher als sonst an einem Tag, womit wir trotzdem zufrieden sein können. Danke an alle, die mit der zur Verfügungstellung von Socken und Selbstgebasteltem zum Gelingen beigetragen haben.
Am 29. Juni und am 06. Juli war jeweils eine Gruppe von je ca. 15 jungen Leuten der Fachoberschule Coburg zum Arbeiten auf den Schloßberg angereist. Die jungen Frauen und Männer bauten die Einfassung der Abfallbehälter nach der Zugbrücke ab, betonierten und mauerten an der Nordmauer auf Burghofniveau mit. Weiter transportierten sie einige Steine vom Lagerplatz zur Baustelle und räumten einen Großteil des Drecks unter dem Gerüst auf. Ein paar Mädchen verbandelten ein kleines Stück Mauer, an der sich die Fugen lösten.
Der Reinigungstrupp, unsere „Besenweiber“, sorgte wieder unermüdlich
für Sauberkeit und Ordnung im gesamten Schloßbergareal, vom Steiggäckerle bis in den Burghof, den Türmen wie dem Brunnenhäusle.
Viele Stunden verbrachten sie mit Unkraut zupfen, Laub zusammenrechen und Unrat auflesen und sorgten damit für einen aufgeräumten und sauberen Eindruck im Wallgraben und den Bereichen, welche von uns gepflegt werden.
Ich kann sagen, ein erfolgreiches Jahr 2012, in dem viele fleißige Hände wieder etwas zur Verbesserung und Erhalt der Schloßbergruine getan haben. Ich hoffe, dass es auch Spaß macht, sich am Erhalt und Aufbau zu beteiligen. Zum Arbeiten gehören ja auch mal der eine oder andere Scherz und die Geselligkeit.
An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Firmen bedanken, die 2012 für den Verein Arbeiten übernommen haben. Das waren die Firma Höchner, welche uns mit Beton versorgte, die Firma Koch für die Bagger- und –betonsägearbeiten sowie den prompten Lieferungen von Sand und Mineralbeton. Alle weiteren Baumaterialen besorgten wir uns wieder bei der Firma Batzner in Haßfurt.
Große Unterstützung erhielt die Schloßberggemeinde von der Stadt Königsberg durch das zur Verfügungstellen von Geräten und Fahrzeugen (Radlader und Transporter) sowie der Erledigung notwendiger Anträge und Planungsarbeiten. Dafür mein Dank an die Verwaltung mit unserem Ehrenvorsitzenden Bürgermeister Erich Stubenrauch an der Spitze.
An Material wurden verbraucht:
108 Sack Portland-Zement
86 Sack Trass-Zement
28 Tonnen Sand
10,5 Tonnen Fertigbeton
ca. 30 m³ Sandsteine (3 LKW Ladungen mit Hänger)
Eisenstangen und Eisenmatten für die Betonbewährung.
Dazu kommt noch einiges an Kleinmaterial wie Werkzeug, Befestigung und Verschalungsmaterial usw.
An die drei großen Sandsteinhaufen, die man im Wallgraben liegen sieht, kamen wir durch einen Hinweis unseres Ehrenritters Peter Haustein. Diese konnten wir verhältnismäßig günstig erstehen. Dafür möchte ich mich nochmals beim Peter bedanken.
Unsere freiwilligen Helferinnen und Helfer leisteten im vergangenen Jahr insgesamt: 1.507 Arbeitsstunden.
In dieser Zahl sind die vielen Stunden für Arbeiten, die in jedem Verein anfallen, nicht mit enthalten. Dazu zählen Schreibarbeiten, Botengänge, Strümpfe für den Weihnachtsmarkt stricken und sonstige Hilfeleistungen, auch der Einsatz der Coburger Fachoberschüler wird nicht dazu gezählt.
Dafür vielen Dank an alle die im Hintergrund mitarbeiten.
Mit der Arbeitsleistung aus den vorangegangenen Jahren erhöht sich die Gesamtzahl der Arbeitsstunden an der Schloßbergruine von 1971 bis einschließlich Ende 2012 auf 69.113 Stunden.
Weiter gilt allen Mitgliedern, Gönnern und Förderern unseres Vereins mit ihren Sach- und Geldspenden ein herzliches Vergelt´s Gott. Sie alle tragen mit dazu bei, dass die Arbeiten hier oben weitergeführt werden können. Stellvertretend für alle möchte ich mich bei Frau Dagmar Kirchner für die Übernahme der Brotzeiten an den Samstagen und einer zusätzlichen Geldspende zu Weihnachten von 250 Euro bedanken.
Jegliche Unterstützung und Mithilfe, auch wenn sie noch so klein erscheint, ist uns stets willkommen. Falls sich jemand dem Reinigungstrupp oder der Arbeitsgruppe anschließen möchte kann er oder sie jederzeit zu uns stoßen. Es gibt immer etwas zu tun die Jedermann/- frau bewerkstelligen kann. Es ist auch nicht notwendig immer da zu sein, wir freuen uns über jeden, der ab und an mit hilft.