Der Weihnachtsbrief 2018 steht ab sofort zum Ansehen und Herunterladen bereit:
Autor: Michael Klug
Jahresbericht 2017
Liebe Mitglieder, verehrte Damen und Herren,
wie immer möchte ich an dieser Stelle über die Arbeiten im letzten Jahr berichten.
Mit dem „Zurückschneiden des Bewuchses“ an der Auffahrt zum Parkplatz rechts und links der Brücke, zum Burghof und entlang des Weges zur „Schönen Aussicht“ begannen Anfang Februar die Arbeiten auf dem Schloßberg. Diese schwere körperliche Arbeit führte die Arbeitsgruppe bis ca. Mitte März aus.
Die Arbeiten der Maurergruppe waren auch 2017 hauptsächlich von Sicherungsmaßnahmen an der Burganlage geprägt. Ende März begann man jedoch erst mit dem Herrichten der Bratwurstbude im Wallgraben. Es wurde ein neues Blechdach und Traufbretter angebracht sowie ein Rauchabzug installiert.
Dann ging es Anfang April mit den Maurerarbeiten an der äußeren Wallgrabenmauer weiter. Die Mauer wurde auf einer Brüstungshöhe von ca. 1,10 Meter erhöht. Weiter wurde eine Kastanie im Wallgraben gefällt und die dazugehörige Wurzel ausgefräst. Die Wallgrabenmauer wurde dann an dieser Stelle wieder neu aufgebaut. Für die Versorgung des Klowagens, der bei Festen auf der ehemaligen Ponykoppel aufgestellt wird, setzte die Arbeitsgruppe einen Schacht zur Strom- und Wasserversorgung hinter der Wallgrabenmauer. Die Erhöhung der äußeren Wallgrabenmauer an der Nordseite der Burg wurde bis zur Einfahrt in den Wallgraben (Ponykoppel) ausgeführt.
Anfang April baggerte die Firma Koch aus Hellingen Boden entlang der inneren Wallgrabenmauer rund um die Kemenatenmauer ab. Der Boden wurde in den Wallgraben geworfen und von dort aus abtransportiert. Die Maßnahme war ebenfalls dem Sicherheitskonzept der Stadt Königsberg geschuldet, um an der Wallgrabenmauer eine Brüstungshöhe von 1,10 Meter Höhe zu erreichen. Mitte Mai befestigte die Firma Metallbau Felix Dittrich im Burghof Richtung Freilichtbühne ein Geländer. Im Wallgraben wurden ebenfalls einige Handläufe an den Treppenauf- und abgängen von der Firma Dittrich angebracht.
Bei einem Scheunenabriss in Altershausen konnten wir mehrere Traktoranhänger voll Sandsteine käuflich erwerben. Diese wurden uns, nachdem wir sie aufgeladen hatten, vom Veräußerer Rene Freter kostenfrei und unkompliziert zu unserem Steinlager im Wallgraben unter der Brücke transportiert. Ende September waren die Arbeiten an der äußeren Wallgrabenmauer beendet.
Im Juli reisten wieder einige Schüler/innen der FOS/BOS zu einem Arbeitseinsatz auf der Burg von Coburg an. Sie führten diverse Arbeiten auf dem Schlossbergareal aus. So wurden Sandsteine zu den Baustellen transportiert, Holz aufgeräumt, einige Mauersteine gesetzt, Mauerfugen neu verfüllt und der Pulverturm von Bewuchs befreit.
Die letzten Arbeiten im vergangenen Jahr führten wir dann am Basteiturm aus. Hier konnten noch einige Sandstein- und Betonsteinreihen aufgebaut und der Zwischenraum mit Beton verfüllt werden. Durch die im ganzen Jahr recht starke Beteiligung am Wiederaufbau der Burgruine konnten wir viel für den Erhalt und Wiederaufbau der Burgruine tun.
Der Reinigungstrupp, unsere „Besenweiber“, kümmerte sich das ganze Jahr um Sauberkeit und Ordnung auf dem Schloßberg. Mehrmals wurden Unrat und Laub im Burghof, im Wallgraben und dem Fußweg hinab zur Jugendherberge bis hinüber zum Steiggäckerle entfernt. Etliche Male wurden die Türme und das Brunnenhaus gereinigt. Mit ihrem Einsatz sorgten die Besenweiber wieder für einen aufgeräumten und sauberen Eindruck auf dem ganzen Schloßberg.
An Material wurden durch die Arbeitsgruppe verbraucht:
82 Sack Portland-Zement
57 Sack Trass-Zement
25 Sack Trass-Kalk
15 t Sand
ca. 20 m³ Sandsteine.
Dazu kommen noch 35 laufende Meter Absperrzäune für unsere Baustellen, einiges an Kleinteile wie Arbeitswerkzeug, Befestigungsmaterial, Stromkabel, Flexscheiben, Schrauben, Holz usw.
Das benötigte Baumaterial besorgten wir uns hauptsächlich bei der Firma Batzner in Haßfurt.
Auch konnten wir zu dem einen oder anderen Arbeitseinsatz den Radlader oder ein Transportfahrzeug der Stadt Königsberg nutzen. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich bei unserem Ehrenvorsitzenden Bürgermeister Claus Bittenbrünn und dem Stadtrat von Königsberg bedanken.
Unsere freiwilligen Helferinnen und Helfer leisteten im vergangenen Jahr insgesamt: 1.363,5 Arbeitsstunden.
In dieser Zahl sind die vielen Stunden für Arbeiten, die im Hintergrund permanent ablaufen und für das Vereinsleben sehr wichtig sind, nicht mit enthalten. Dazu zählen unter anderem die Kassier- und Schreibarbeiten, Botengänge, organisatorische Vorbereitungen, Strümpfe stricken, Bastelarbeiten und sonstige Hilfeleistungen. Mein besonderer Dank geht an alle, die hierbei immer wieder mit anpacken und helfen und so mit dazu beitragen, dass alles reibungslos abläuft.
Mit der Arbeitsleistung aus den vorangegangenen Jahren erhöht sich die Gesamtzahl der Arbeitsstunden an der Schloßbergruine von 1971 bis einschließlich Ende 2017 auf
74.953,5 Stunden.
Jetzt möchte ich noch allen Mitgliedern, Spendern und Förderern unseres Vereins „danke“ sagen. Durch ihre Mitgliedsbeiträge, Geld- und Brotzeitspenden sowie Sachzuwendungen tragen sie alle mit dazu bei, dass die Arbeiten auf unserem Schloßberg weitergeführt werden können.
Weihnachtsbrief 2017
Der Weihnachtsbrief 2017 steht ab sofort unter diesem Link zur Verfügung:
Arbeitsbericht vom 24.06.2017
Mit dabei waren: Peter Haustein, Walter Schneider, Werner Heyn, Herbert Spath, Erich Schulz, Eddi Klug, Michael Klug
Am heutigen Samstag wurde, nachdem am Pfingstmontag und am letzten Wochenende bei der Rosen- und Gartenmesse, der Arbeitseinsatz in Grillen und Verkauf von Essen und Getränken lag, wieder an den Mauern des Schloßbergs gearbeitet. Es galt die Lücke in der äußeren Wallgrabenmauer gegenüber des Amtsturmes zu schließen.
Dazu wurde ein Fundament ausgehoben und die ersten Steinreihen gesetzt. Ebenfalls wurden noch kleine Verbesserungen an der Brautwurstbude durchgeführt.
Am kommenden Samstag 01.Juli 2017 wollen wir mit den Maurerarbeiten an der äußeren Wallgrabenmauer weiter machen.
Burggeschichte
1168: Kaiser Friedrich I. Barbarossa lässt die Burg Bramberg zerstören [1]. Vermutlich auch zum Schutz des nicht weit entfernt gelegenen Rennwegs – einer auf dem Haßbergkamm gelegenen, wohl frühmittelalterlichen Hochstraße – wird wenig später die Reichsburg Königsberg errichtet [2, 3].
1198: In einer Urkunde des Klosters Michelsberg in Bamberg wird ein Konrad Schultheiß von Königsberg (Conradus scultetus de Cuningesberc) erwähnt [4]. Es könnte sich um den Reichsministerialen der Burg gehandelt haben [5].
1234: König Heinrich VII. adressiert ein Schreiben an die fränkischen Reichsministerialen, darunter auch der Schultheiß von Königsberg [6, 7].
1243: Burg und Stadt (castrum et oppidum) gehen an das Hochstift Bamberg [8].
1249: Der Bischof von Bamberg verpfändet u.a. die Burg Königsberg an Graf Hermann I. von Henneberg [9]. Das Pfand wird nicht mehr ausgelöst. Die Henneberger wandeln die ehemalige Reichsburg in einen Amtssitz um.
1295: Nach dem Erlöschen der Linie Henneberg-Coburg gelangen die Burggrafen von Nürnberg kurzzeitig in den Besitz Königsbergs [10, 11].
1312: Königsberg gehört als Teil der „Pflege Coburg“ den gefürsteten Grafen von Henneberg-Schleusingen.
1317: In der ältesten Beschreibung des Amts Königsberg werden erwähnt [12]:
– die Kemenate in der Burg
– eine Hofstätte in der Burg
– die Kelterei (jetzt Jugendherberge), zwei Hofstätten und ein Garten in der Vorburg
– der Gräfenberg am Schlossberg (Weinberg)
– ein Baumgarten bei der Burg
– ein Garten in der Elsa (unterhalb des Schlossbergs)
– die Gräfenwiese in der Hellinger Au
Sowie diverse Besitzungen als Burggut und Lehen.
1350: Nach dem Tod ihres Mannes übernimmt Jutta von Henneberg-Schleusingen die Regentschaft. Kaiser Karl IV. belehnt sie unter anderem mit Burg und Stadt Königsberg [13].
1353: Juttas Tochter Sophie bringt Königsberg als Mitgift in die Ehe mit Burggraf Albrecht dem Schönen von Nürnberg ein.
1374: Durch die Ehe ihrer Tochter Anna mit Herzog Swantibor III. von Pommern-Stettin gelangt Königsberg als Mitgift an jenen.
1394: Der Würzburger Bischof kauft das Amt Königsberg von Swantibor, veräußert es aber schon im Jahr 1400 an die Wettiner, Landgrafen von Thüringen, Markgrafen von Meißen.
1418: In der Vorburg wird ein neues Burghaus mit Stall errichtet [14]. Aus dem Gebäude geht das spätere Amtsgericht hervor.
um 1430: Im Zuge der Hussitenkriege erwerben die Wettiner die sächsische Kurfürstenwürde. Um für weitere Hussiteneinfälle gewappnet zu sein, befestigen und verstärken sie die Burg [15]. Bis 1442 wird an den Ringmauern und Zwingeranlagen gebaut [16]. Vermutlich stammt auch der komplett ausgemauerte, tiefe Brunnen im Burghof aus dieser Zeit [17].
1447: Ritter Apel Vitzthum erhält im Laufe des sächsischen Bruderkriegs die Pflege Coburg mitsamt der Burg Königsberg. Als Vitzthum bei Herzog Wilhelm III. von Sachsen in Ungnade fällt und sich gegen ihn stellt, muss Wilhelm um 1451 auch Königsberg mit Gewalt zurückerobern.
1485: Königsberg fällt in der Leipziger Teilung der ernestinischen Linie der Wettiner zu.
1486: Der komplette Burghof wird gepflastert [18]. Das Amtspersonal besteht damals aus:
– dem Amtmann
– dem Kellner oder Untervogt
– dem Unterkellner
– einem oberen und einem unteren Wagenknecht
– dem Hausmann oder Türmer
– dem Torwächter
– zwei inneren und zwei äußeren Wächtern
– zwei Förstern
– einem Landsknecht
1491: Umfassende Erneuerung des Palisadenzauns um die Burg [14].
1498 – 1511: Bauarbeiten an den Ringmauern und Zwingeranlagen [14, 18]. Wenig später wird der Pulverturm erstmals erwähnt [18]. Die weiteren Mauertürme und Rondelle entstehen bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts.
1510: Ein Amtserbbuch hält die zur Burg gehörigen Ländereien fest [19]:
Vor oder bei der Burg
– 3 Felder vor der Burg (zu Kunigsberg vor dem Schlos)
– 1 Krautgarten sowie 1 Baumgarten bei der Burg
– 1 Hanfbeet zwischen Burg und Stadt [14]
– Obst- und Walnussbäume am Berg [14]
Am Gräfenberg
– Weinberge am Gräfenberg unterhalb der Burg (Schlossberg)
– eine Wiese unterhalb des Gräfenbergs
– ein Fischteich unterhalb des Gräfenbergs, wird vom Amtmann genutzt
Unterhalb des Gräfenbergs, in der Flurabteilung „Elsa“
– 1 Krautgarten und 1 Rübenbeet
– das Weidach oder Weidicht – eine mit Weiden besetzte Wiese; die Weidenruten werden noch im 17. Jahrhundert zum Anbinden der Rebstöcke genutzt
Im Talgrund
– 1 Wiese in der Königsberger Au, Gräfenwiese genannt
sowie weitere Rechte und Besitztümer im Umkreis.
Folgende Gebäude und Räumlichkeiten erscheinen in alten Aufzeichnungen aus der Zeit um 1500 [18]:
– Zaun, Ringmauer (Rincke-Mawer), Zwinger (Mawern am Zwinger)
– Kleine Brücke (Fußgängersteg)
– Äußere Pforte
– Große Zugbrücke
– Torhaus (Thor Hawße)
– Äußeres Gatter
– Inneres Gatter
– Torstube
– Wächterkammer
– Alte Kemenate (Alte Cematten)
– Hohe Kemenate (Hoche Cematten)
– Hofstube
– Frauenkammer (Frawen Camer)
– Stube und Kammer des Amtmanns
– Burgkapelle, dem heiligen Bartholomäus geweiht
– Burgküche
– Backhaus
– Burgkeller
– Flachskammer (Flags Camer)
– 3 Schweineställe, Kuhstall
– Brunnenhaus mit Tretrad, Welle, Brunnenkette und Eimer
– Bergfried (Durm) mit Türmerstube (clein Stubenn uff dem Thurn)
1525: Im Bauernkrieg bleibt die Burg unbeschädigt.
1544/45: Der damalige Amtmann, Eberhard von der Thann, lässt einen Neubau mit Bade- und Fürstenstube im Westen der Kernburg aufführen [20].
1547: Im Schmalkaldischen Krieg stürmen auf Befehl des Markgrafen Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach die Truppen von Albrecht Förtsch und Wolf von Egloffstein die Burg und nehmen sie ein [21]. Friedrich von Waldau wird Burghauptmann. Alle Versuche der Ernestiner, die Burg zurückzuerobern, scheitern [22].
1549: Kaiser Karl V. belehnt Markgraf Albrecht mit Königsberg.
1550: Markgraf Albrecht verpfändet das Amt an seinen Kampfgefährten, Ritter Wilhelm von Grumbach. 1551 kauf Kurfürst Moritz von Sachsen – ein Albertiner – das Amt Königsberg, verpfändet es aber schon 1552 an das Hochstift Würzburg.
1553: Erneut überfällt Markgraf Albrecht mit seinen Truppen das Amt, kann es jedoch nicht halten.
Die Amtmänner des Würzburger Bischofs erweitern das Torhaus im Nordosten und richten dort ihre Wohn- und Amtsstube sowie eine neue Küche ein.
1569: Die Herzöge von Sachsen-Weimar lösen das Pfand wieder aus. Der Bauunterhalt für die Burg beschränkt sich für die kommenden 25 Jahre auf ein Minimum.
1594: Der Schlossberg ist in einem desolaten Zustand. Nach einer Begutachtung durch Humpert von Langen beschließt die Regierung zu Weimar umfangreiche Instandsetzungsarbeiten. Die teilweise eingefallene äußere Ringmauer um den Graben wird saniert, 1595 anstelle eines alten, baufälligen Rundturms der viereckige Wächterturm zu bauen begonnen, das Dachgeschoss des Bergfrieds abgerissen und ein neues Dach erstellt, im südlichen Wallgraben ein mächtiger Pfeiler zum Abfangen der großen Ringmauer errichtet [23], 1596 mit dem Umbau der alten Kemenate begonnen [14].
1605 – 1607: Das Tor- und Amtshaus wird umgebaut [15, 18]
1611 – 1614: Auf Befehl von Herzogin Dorothea Maria von Sachsen-Weimer und unter Aufsicht des weimarer Bauschreibers Joachim Kreich wird die hohe Kemenate um ein Fachwerkobergeschoss reduziert und mit einem niedrigeren Dach versehen sowie die alte Kemenate bis auf das Kellergeschoss abgerissen und stattdessen ein „Neuer Bau“ errichtet [18]. Die Gemächer, welche die fürstliche Familie bei ihren Besuchen in Königsberg bezieht, werden dorthin verlegt.
Den Zugang zur hohen Kemenate bildet fortan ein sechseckiger Treppenturm (Rongeturm) mit welscher Haube.
1614/15: Dorothea Maria befiehlt, die alte Burgkapelle einzureißen und durch eine neue Schlosskirche mit Kanzel und doppelter Empore zu ersetzen [18].
1616: Ein Schlossinventar erwähnt folgende Räumlichkeiten [18]:
Amtshaus
– Amtsstube
– Wohnstube mit Kammer
– Küche mit Speisekammer
– 2 Erkerstübchen, 2 Kammern, 1 Knechtskammer
– Dachboden
Hohe Kemenate
– Schlosskirche
– Speisesaal
– 2 Giebelstübchen mit 2 Kammern
– Turm mit Wendeltreppe, kleines Gemach, Stube, Kammer
Neuer Bau
– Küchenstube
– Große Küche mit Speisekammer, Gemach, Kammer und Saal
– Großes Gemach, 6 Kammern, Saal, Gemach, 4 Stuben
Wächterturm
– 2 Stuben, Kammer
Neues Häuslein
– Backstube
– Alte Reiterstube mit Kammer
– Alte, renovierte Fürstenstube mit Kammer
– Dachboden
Badestube
1617: Ebenfalls auf Geheiß Dorothea Mariens wird der Speisesaal in der hohen Kemenate grunderneuert [18].
1618 – 1648: Im Dreißigjährigen Krieg kommt es zu häufigen Einquartierungen und Überfällen, worunter die Räumlichkeiten (Fenster, Türen, Mobiliar, Kachelöfen, Ausschmückungen) sehr leiden. Der massive Baukörper übersteht diese Zeit jedoch nahezu unbeschadet.
Ab 1640: Die Schäden des Dreißigjährigen Kriegs werden allmählich behoben. Die große Fahrbrücke wird vom Nordosten (zwischen Seckendorff- und Amtsturm) in den Osten, an die heutige Stelle verlegt.
1663/64: Nach mehrmaligem Blitzschaden (1621, 1627, 1634, 1635), beginnt der Abbruch des mächtigen Bergfrieds. Weitere Abbrucharbeiten finden 1684 sowie 1770 statt. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts ist der Bergfried bis auf das Fundament abgetragen.
1666: Die Fahrbrücke wird neu erstellt; hierzu werden steinerne Pfeiler und Joche nach dem Vorbild des Schlosses Tenneberg (Waltershausen / Thüringen) erbaut.
1684: Die äußere Wallgrabenmauer wird erneuert.
1689: Nach dem Teilabbruch des Bergfrieds ist nun der Treppenturm (Rongeturm) dem Blitzschlag ausgesetzt. Ein Blitz beschädigt ihn.
1712: Abermals wird der Treppenturm durch Blitzschlag geschädigt.
1716: Um den Burghof zu erweitern, lässt die fürstliche Herrschaft das Brunnenhaus mitsamt dem großen Tretrad niederlegen und den tiefen Brunnen verschließen. Die „Zuwölbung“ erfolgt am 17.08.1716.
1754: Das Obergeschoss des baufälligen Wächterturms fällt von selbst ein.
1764: Der Abbruch der Burg begann an verschiedenen Stellen und zu unterschiedlichen Zeiten. Bereits ab 1663 wird der Bergfried etappenweise eingelegt; 1754 beginnt nach einem Teileinsturz der Abriss des Wächterturms und 1761 schließlich werden die ersten Burgmauern eingelegt. Doch der systematische Abbruch und anschließende Verkauf der Baumaterialien startet im Jahr 1764.
1788: Der Treppenturm ist eingefallen. Bis 1790 sind alle Dächer der Burg abgerissen oder eingestürzt.
1854: Franz Ronge kauft den inzwischen fast vollständig unter Schutt und Bewuchs begrabenen Schlossberg.
1860: Der neue Besitzer lässt auf den Resten des Treppenturms den nach ihm benannten Rongeturm als Aussichtsturm herstellen.
Um 1900: Im Burghof wird der 1716 verschlossene Burgbrunnen wiederentdeckt.
1904: Von Ronges Erben kauft die Stadt Königsberg den Schlossberg.
1921: Die Schlossberg-Gemeinde nimmt ihre Arbeit auf.
1934: Dort, wo einst die von Dorothea Maria erneuerte „Hohe Kemenate“ stand, wird auf den Burgkellern ein Hitler-Jugend-Heim gebaut. Das NS-Regime missbraucht das Burggelände für ihre Zwecke.
1945: Beim Einmarsch der Amerikaner werden Burgteile durch Beschuss beschädigt. Das Hitler-Jugend-Heim wird dabei fast vollständig zerstört.
1949: Anstelle des zerstörtern Hitler-Jugend-Heims wird die heutige Schlossberg-Gaststätte errichtet und fortan von der Stadt Königsberg verpachtet.
Ab 1971: Die Schlossberg-Gemeinde intensiviert ihre Arbeiten an der Burg. Durch Freilegungen, Sanierungen und Wiederaufbauten erhält der Schlossberg sein heutiges Gesicht.
Quellen
[1] RI IV,2,3 n. 1799, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1168-07-10_1_0_4_2_3_24_1799
[2] Kössler, Herbert: Hofheim, in: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, Heft 13, München 1964, S. 10, 27.
[3] Elsen, Alois: Die Entwicklung Königsbergs bis zur Zeit des Regiomontanus, in: Das Bayerland, Heft 14, München 1936, S. 443.
[4] Staatsarchiv Bamberg, Urkunde BU 409, Provenienz Kloster Michelsberg.
[5] Tittmann, Alexander: Hassfurt / Der ehemalige Landkreis, in: Kommission für Bayerische Landesgeschichte (Hrsg.): Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken, München 2003, S. 210, Anmerkung 810.
[6] Weiß, Dieter J.: Reichsgewalt, Reichskirche und Adel in Franken, in: Merz, Johannes; Schuh, Robert; Bayerische Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Franken im Mittelalter, München 2004, S. 94.
[7] RI V,1,2 n. 4363, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1234-11-21_1_0_5_1_2_661_4363
[8] v. Ludewig, Johann Peter: Novum Volumen Scriptorum Rerum Germanicarum / Complectens Scriptores Rerum Episcopatus Bambergensis, Frankfurt / Leipzig 1714, S. 161 Nr. XLIII.
[9] C. Chl. v. Reitzenstein; Historischer Verein für Oberfranken (Hrsg.): Regesten der Grafen von Orlamünde aus Babenberger und Ascanischem Stamm, Bayreuth 1871, S. 86.
[10] v. Stillfried, Rudolph; Maercker, Traugott: Monumenta Zollerana / Urkundenbuch zur Geschichte des Hauses Hohenzollern, Band 2, Berlin 1856, S. 236, Nr. CCCCVI.
[11] RI VI,2 n. 643, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1295-08-28_1_0_6_2_0_652_643
[12] v. Schultes, Johann Adolph: Diplomatische Geschichte des Gräflichen Hauses Henneberg, Band 1, Leipzig 1788, S. 183ff.
[13] [RIplus] Regg. Karl IV. (Diplome) [n. 1643], in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/d1ca63b0-49c1-49c5-8fe8-6031be86b42f
[14] Krauß, Johann Werner: Beyträge zur Erläuterung der Hochfürstlich-Sachsen-Hildburghäusischen Kirchen- Schul- und Landeshistorie, Band 4, Hildburghausen 1754, S. 12.
[15] Oelenheinz, Leopold: Frankenspiegel / Splitter und Skizzen, Coburg 1919, S. 24.
[16] Ebenda, S. 79.
[17] Zeune, Joachim; Zweckverband Deutscher Burgenwinkel (Hrsg.): Burgenwinkelführer / Symbole von Macht und Vergänglichkeit, Maroldsweisach 2016, S. 38.
[18] Staatsarchiv Coburg, Amtsarchiv Königsberg, Beschreibungen und Rechnungen.
[19] Staatsarchiv Coburg, Landesarchiv LAM 390, Erbbuch des Amts Königsberg, um 1510.
[20] Staatsarchiv Coburg, Landesarchiv, LAF 9578, Rechnung Eberhards von der Thann.
[21] Lang, Karl H: Neuere Geschichte des Fürstenthums Baireuth, Band 2, Göttingen 1801.
[22] Voigt, Johannes: Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach, Berlin 1852.
[23] Staatsarchiv Meiningen, Hennebergica aus Altenburg Nr. 319, 1594.