Liebe Mitglieder, verehrte Damen und Herren,
wie immer möchte ich auch heute über die Arbeiten auf dem Schloßberg berichten.
Im Februar fingen die Arbeiten der Arbeitsgruppe mit Aufräumarbeiten im Brunnenhaus und Ritterkeller an. Weiter ging es mit dem „Zurückschneiden des Bewuchses“ rund um den Schloßberg. Schwerpunkte waren die Auffahrt zum Parkplatz rechts und links der Brücke, entlang des Weges zur „Schönen Aussicht“ und Richtung Altershausen bis auf Höhe des Pulverturms. Die körperlich sehr anstrengende Arbeit führten wir bis Anfang März aus.
Am 23. März ging es mit den Maurerarbeiten los. Zuerst wurde die Baustelle am Basteiturm eingerichtet und das bestehende Gerüst überprüft, das im Laufe des Jahres um zwei Stockwerke erhöht wurde. Das war nur deshalb möglich, weil wir von Uwe Seemann weitere, identische Gerüstteile ausgeliehen bekamen. Dann ging es an fast allen Samstagen, an denen das Wetter mitspielte, mit den Wiederaufbauarbeiten am Basteiturm weiter. Außen wurde der Turm mit Sandsteinen Lage für Lage erhöht. Innen verwendeten wir Schwerbetonsteine und Ziegelsteine. Der entstandene Hohlraum wurde mit Beton, Steinbrocken und Eisenstangen verfüllt. Durch den großen Einsatz der fleißigen Helfer wuchs der Basteiturm immer weiter nach oben bis auf Burghofniveau.
Zwischen den Einsätzen auf dem Schloßberg wurden noch an einigen Samstagen Sandsteine aus Rügheim mit dem Traktor und Hänger unseres Kassiers Gerd Kost geholt. Diese wurden mir von einem ehemaligen Arbeitskollegen kostenlos angeboten, der einen alten Schuppen abgerissen hatte und die Steine nicht mehr benötigte. Weitere Sandsteine bekamen wir aus Hofstetten, die uns Stefan Kaiser kostenfrei überließ und selbst mit seinen Fahrzeugen in den Wallgraben brachte. Ebenfalls benötigten wir noch einige Meter Gerüst für die Maurerarbeiten im Inneren des Basteiturms. Hier sprang Adolf Ullrich ein, der uns die benötigten Gerüstteile auslieh. Wir mussten die Gerüstteile nur in Stöckach abholen und wenn wir sie nicht mehr brauchen nach Schweinshaupten zurückbringen.
Nachdem wir auf Höhe des Burghofs angekommen waren, musste die Brüstung abgebrochen und eine Treppe mit 23 Stufen vom mittleren Stock nach oben gebaut werden. Dabei half uns die Firma Krauser aus Oberhohenried. Norbert Krauser war einige Samstage und unter der Woche auf dem Schloßberg, um uns zu sagen, wie wir die Treppenarbeiten am besten durchführen. Nachdem die Arbeitsgruppe mit den Abbruch- und Treppenarbeiten soweit fertig war, baggerte Manfred Geiling aus Junkersdorf uns ein Fundament für die Bodendecke am Basteiturm aus. Der Boden wurde von den Mitgliedern Erich Schulz und Gerd Kost entsorgt. Vorher fräste noch die Firma Albert aus Oberhohenried die große Eichenwurzel vor dem Basteiturm aus. Dann kam noch eine weitere, schweißtreibende Arbeit auf die freiwilligen Helfer zu. Das Gerüst für die obere Decke des Basteiturms musste in Oberhohenried geholt und in den Basteiturm eingebaut werden. Gott sei Dank half uns hier auch die Firma Krauser und unser Gemeinderat Erich Schulz, der das ganze benötigte Material zur Baustelle beförderte. Die schweren Eisensprieße und das benötigte Schalmaterial wurden hauptsächlich von unseren sehr fleißigen Rentnern Werner Heyn, Herbert Spath, Henry Austel und Walter Schneider die Treppen hinunter in den Basteiturm getragen. Diese fleißigen Rentner unserer Arbeitsgruppe halfen auch einige Tage später mit, als unter der Führung des Chefs Norbert Krauser und seiner erfahrenen Mitarbeiter die Deckenverschalung fachgerecht aufgestellt wurde. Nachdem das Ingenieurbüro Hußenöder nach Vorortbesichtigung mitgeteilt hatte was für Eisen benötigt wird und welche Stärke die Decke haben muss, bestellte die Baufirma Krauser das benötigte Material. Dann hieß es wieder einmal Baumaterial mit Hand transportieren. Ca. 3,5 Tonnen Eisenstangen in verschiedenen Längen und Stärken galt es, vom Parkplatz über die Brücke zur Baustelle am Basteiturm zu tragen und später in die Verschalung einzubauen. Das Schleppen der Eisenstangen übernahm der „Rentnertrupp“ und ich, und auch beim Einbau in die Deckenverschalungen halfen wir mit. So konnte dann Anfang Oktober die obere Betondecke des Basteiturms unter Mithilfe von Erich Schulz, Werner Heyn und Herbert Spath durch die Firma Krauser gegossen werden. In die Decke wurden 25m³ Beton eingebaut.
Als die Decke soweit abgetrocknet war, dass man sie begehen konnte, bauten die fleißigen Helfer noch über 30 extra zugesägte Kragsteine als Randabschluss ein. Die besonderen Sandsteine aus sehr wetterfestem Material besorgte uns die Firma Petro Schiller zu einem sehr günstigen Preis. Diese Kragsteine hatten wir schon im Frühjahr letzten Jahres bestellt und die Steine wurden so lange bei der Firma Petro Schiller gelagert, bis wir sie zum Verbauen benötigten und dann abholten. Als letzte Arbeit an der Baustelle musste das Traggerüst der Decke wieder aus dem Basteiturm ausgebaut und zur Firma Krauser zurückgebracht werden. Diese Arbeit führten wir am 9. November aus. Auch zu dieser Arbeit konnten wir auf die Fahrzeuge der Firma Krauser zurückgreifen. Letzter Arbeitseinsatz auf dem Schloßberg war am 16. November. Mit dem Setzen des letzten Kragsteines und dem „Winterfestmachen“ der Baustelle wurden die Arbeiten für dieses Jahr beendet.
Durch den besonders großen Einsatz der „Rentnertruppe“ Erich Schulz, Herbert Spath, Henry Austel, Werner Heyn, Gerd Kost, Peter Haustein und Walter Schneider sparte die Schloßberggemeinde bei dem Einbau der oberen Decke im Basteiturm ca. 10.000, — Euro. Das ist meiner Meinung einen besonderen Applaus wert. Eine Sonderaufgabe führt, so nebenbei, unser Mitglied Peter Haustein aus. Er versah die oberen Aussparungen im Seckendorff-Turm mit neuen Löffelschießscharten aus Sandsteinplatten.
Auch dieses Jahr war wieder eine Gruppe von Schülern der Regiomontanus-Fachoberschule aus Coburg für einen Tag auf dem Schlossberg aktiv. Sie transportierten Sandsteine, halfen beim Abbrechen der Brüstung am Basteiturm, bauten Steinringe um die neu gesetzten Weinstöcke an den Burgmauern im Wallgraben und hinter der Kemenatenmauer und führten Bodenarbeiten aus.
Die „Besenweiber“, unser Reinigungstrupp, kümmerte sich auch im ganzen letzten Jahr um die Sauberkeit und Ordnung auf und um dem Schloßberg. Mehrmals wurde Unrat und Laub im Burghof, Wallgraben und auf dem Fußweg hinab zur Jugendherberge entfernt. Auch die Wege im Steiggäckerle wurden freigehalten. Etliche Male wurden die Türme und das Brunnenhaus gereinigt. Mit ihrem Einsatz sorgten unsere „Besenweiber“ für einen sauberen und ordentlichen Eindruck auf dem ganzen Schloßberg.
An Material wurden durch die Arbeitsgruppe verbraucht:
102 Sack Portland-Zement
39 Sack Trass-Zement
13 Sack Trass-Kalk
15 t Sand
8 t Kies
3 t Mineralbeton
25 t Beton
3,5 t Baustahl.
Dazu kommt noch einiges an Kleinteile wie Arbeitswerkzeug, Befestigungsmaterial, Stromkabel, Flexscheiben, Schrauben, Holz usw.
Das benötigte Baumaterial besorgten wir uns hauptsächlich bei der Firma Batzner in Haßfurt. Den Sand, Kies und Mineralbeton lieferte uns die Firma Krauser aus Oberhohenried, die Firma Koch aus Hellingen oder der städtische Bauhof. Der Beton kam von der Firma Hochrhein aus Horhausen.
Für den einen oder anderen Arbeitseinsatz nutzten wir den Radlader oder ein anderes Transportfahrzeug der Stadt Königsberg. Für die Zurverfügungstellung der Fahrzeuge möchte ich mich an dieser Stelle recht herzlich bei unserem Ehrenvorsitzenden Bürgermeister Claus Bittenbrünn sowie der Stadtverwaltung bedanken.
Unsere freiwilligen Helferinnen und Helfer leisteten im vergangenen Jahr insgesamt
1.630 Arbeitsstunden.
In dieser Zahl sind die vielen Stunden für Arbeiten, die im Hintergrund permanent ablaufen und für das Vereinsleben sehr wichtig sind, nicht mit enthalten. Dazu zählen unter anderem die Kassier- und Schreibarbeiten, Botengänge, organisatorische Vorbereitungen, sonstige Hilfeleistungen oder auch Strümpfe stricken und Bastelarbeiten für den Weihnachtsmarkt. Mein besonderer Dank geht an alle, die hierbei immer wieder mit anpacken und helfen und so mit dazu beitragen, dass die Arbeit für den Erhalt und das Aussehen des Schloßberges so reibungslos abläuft.
Mit der Arbeitsleistung aus den vorangegangenen Jahren erhöht sich die Gesamtzahl der Arbeitsstunden an der Schloßbergruine von 1971 bis einschließlich Ende 2019
auf 77.972 Stunden.